Eine Liebeserklärung an den Herbst.

Natureinklang

Nasses, modriges Laub. Überall. Wir stapfen durch unzählige Zeugnisse eines fortgeschrittenen Herbstes. Noch ist es kühl, der Tag verspricht die Wärme der Sonnenstrahlen für den Nachmittag. In dieser noch etwas frühen Stunde hat der feuchte Morgennebel den Wald noch im Griff. Dunstschwaden ziehen durch die Bäume. Unser Blick geht immer wieder auf den Boden, gilt es doch, das rutschige Laub, den feuchten Untergrund und die hervorstehende Wurzel nicht gewinnen zu lassen. Und das Gleichgewicht zu halten.

Die noch wenigen Farben sind von gelb, grün und welkem Braun bestimmt. Immer häufiger bricht sich Licht durch das verbliebene Blätterdach und erlöst den Wald von seiner Farblosigkeit. Und mit den Farben verliert auch der Nebel. Bis nun auch dein Atem ebenfalls seinen Nebel verliert. Und die Situation ihre Mystik. Die ersten Anklänge des kühlen, feuchten Herbstmorgen verlieren sich und geben den Sonnenstrahlen Raum.  Es ist Tag geworden.

Waldlandschaften

Zu einer Wanderung im luxemburgischen Müllertal gehört die Philosophie und Esoterik der morgendlichen Sinnesfreuden einfach dazu. Zu früh bricht die einsetzende Wärme und die einhergehende Trockenlegung des Waldes in die Phalanx der Mystik desselben ein. Doch auch die fortgeschrittene Stunde lässt hier keine Langeweile aufkommen.

Dazu ist diese Gegend einfach zu atemberaubend. Meterhohe Felstürme haben Labyrinthe gebildet, durch den sich wohlgenährte Westeuropäer hindurchzwängen. Namensgebungen wie Wolfsschlucht und Räuberhöhle tragen ihren Namen nicht umsonst. Das Blätterdach ist noch zu dicht und lässt Licht nur in Strahlen durch. Man wähnt sich inmitten eines Kaleidoskopes.

Atemlos zurück

Der Fotograf fühlt sich wie ein junger Hund. Ständig wechselnde Sinneseindrücke, Motive und neue Wendungen im Lichtspiel. Fast möchte man mit der Schnauze durch den Blätterwust fahren.

Und minütlich ändern sich Lichtstimmungen. Mystik verschwindet und lässt Raum für klare Verhältnisse. Schiesslich bleiben nur noch Erinnerungen und (natürlich) Fotografien zurück. Und eine gewisse Atemlosigkeit, die nicht durch Rastlosigkeit oder Schnelligkeit begründet ist.