Vietnam, die Küste und die Überraschungen
Es geht noch einmal ans Meer, oder wie unser Guide herrlich auf vietenglisch sagt: „the biddsch“. Und was soll dort fotografisch ausser der herkömmlichen Sonnenuntergangs-Fotoromantik schon abzulichten sein? Mit niedrigen Erwartungen kommt unverhofft oft.
Gleich am ersten Abend fällt eine Gruppe von Fischern auf, die ein Netz auf das Land ziehen. Diese ungewöhnliche Art des Fischens werden wir in den nächsten Tagen öfter beobachten. Fotografisch gelingen hier aufgrund der Unverfälschtheit die besseren Bilder. Beim Betrachten des Fangs ist die Aufmerksamkeit ganz den Fischen zuteil, so dass der Fotograf nicht unmittelbar wahrgenommmen wird. Ein kurzer, glücklicher Augenblick mittendrin sein zu dürfen.
Auch landschaftlich hat diese Gegend um Phan Thiet etwas zu bieten. Es ist ein Canyon, der von einem kleinen, seichten Flüsschen, dem Fairy Stream, ausgewaschen wird. Künstlich als Touristenattraktion gepuscht, hat er mit seiner roten Farbe im ersten Morgenlicht tatsächlich Charme. Das Wasser umspielt lauwarm unsere Knöchel und der Sand ist weich. Die unterschiedliche Farbgebung ist wunderschön am frühen Morgen. Eye Candy vor dem Frühstück.
Wüstengegend vor der Haustür
Die nächste Überraschung ist eine Dünenlandschaft ganz im Norden von Mui Ne. Obwohl relativ überschaubar und mit zahlreichen johlenden Sanddünenrutschern versehen, ist diese Gegend insbesondere zum Sonnenuntergang einen Besuch wert. Schöne Reduktion auf Formen und Strukturen – und vereinzelt auch ohne Menschen fotografierbar.
Viele unbekannte Landschaften und Überraschungen, welche den Besucher fragen lassen, was in Vietnam noch weiteres versteckt bleibt. Und so kommt ganz zum Schluß dieser Reise doch etwas Wehmut auf, denn diese Überraschungen machen Lust auf Meer. Meer Vietnam.