Das Leben am und mit dem Wasser

Die weissen Flecken Südostasiens – sie sind verschwunden. Mit dem Besuch des Mekong Deltas im Süden Vietnams schliesst sich ein Kreis. Ein Kreis von Reisen in diesen Teil Asiens, der vor fünf Jahren begonnen hat. Und seitdem viele Antworten auf meine Neugier gegeben hat. Eine Frage, die ich mir immer gestellt hatte, sollte in diesem Gebiet beantwortet werden. Gibt es noch unberührte Natur, unkultivierte Landschaft und weisse Flecken auf der Bevölkerungslandkarte Südvietnams?

Die Antwort als Fahrradreise

Den besten Eindruck von Landschaften erfährt man über das Fahrrad. Und man bekommt die meisten Antworten. Und ganz schnell ist auch die eingangs gestellte Frage beantwortet: Nein, es gibt sie auch hier nicht (mehr). Die weissen Flecken, wie man sie von entlegenen Landstrichen Afrikas, Südamerikas oder Australiens kennt, existieren nicht in Südostasien.
Zunächst fällt auf: Die Städte sind zweisilbig – Can Tho, Ben Tre, Soc Trang, My Tho. Und umso schneller vergisst man diese Namen auch wieder. Mit Ausnahme von Can Tho könnte ich schlecht die Highlights der einzelnen Städte herausheben. Zu ähnlich sehen sich diese Orte. Oft an Flüssen gelegen und mit diversen Märkten und viel morbider Bausubstanz ausgestattet. Zweisilbige Städte mit einsilbigen Eindrücken.

Bei den Fahrten über die ländliche Gegend ergibt sich wiederum ein anderes Bild. Weisse Langnasen auf Fahrrädern, das erzeugt Freude. Und wirft bestimmt Fragen auf. Wir beantworten diese nicht, erfreuen uns aber an der Freundlichkeit und der Anteilnahme der Spaßhabenden. Pausenstopps an kleinen Küchen werden zu guten Geschäften und damit zu guten Tagen. Grosse Kinderaugen ob der grossen Fahrradfahrer aus westlichen Ländern. Bedarf es noch mehr Selbstbewusstsein? Eine Reise auf dem Rad durch Vietnam auf entlegenen Wegen – und die ungeteilte Aufmerksamkeit wird einem zuteil.

Beobachtungen

In den Bildern spiegeln sich die Beobachtungen wider. Strassenfotografie, die keine geografische Verortung benötigt. Landschaften im immerwährenden Grün der Palmengärten und Reisfeldern. Bisweilen versteckte Tempel, die in Nebenorten nicht als Sehenswürdigkeit gelten. Und Freundlichkeit, welche das Herz aufgehen lässt.

Ein Paradies der nicht mehr weissen Flecken? Ein Paradies!