Java, Indonesien

Yogyakarta, endlich. Nach meinem Kurzbesuch 2011 hatte ich das Gefühl, noch einen Koffer hier zu haben. Jetzt wird er abgeholt.

Der Flug von Singapur bringt dich in eine komplett andere Welt. Laut, chaotisch und dreckig begrüsst dich Indonesien mit Abertausenden von Mopeds und Motorrädern. Der Anachronismus der Fahrradrikschas (Becaks) ist immer noch existent, aber auf dem sterbenden Weg. Ich benutze die Becaks nur noch aus historischen Gründen. Viel zu einfach ist die Möglichkeit, einen Scooter zu leihen, der dich wesentlich flexibler und unabhängiger macht. Und nebenbei noch günstiger zu haben ist.

Mit dem Seiteneffekt, daß du eine weitere Stimme im Orchester des Höllenlärms und der Luftverschmutzung bist. Wie in allen Ballungsgebieten – Singapur einmal ausgenommen – ist auch hier die Umwelt hochgradig urban, sprich verschmutzt. Man muß dies schon mögen, um freiwillig in diesen Städten zu verweilen.

Ich hatte nach dem ersten Besuch noch diffuse, vereinzelte Bilder von historischer Architektur, von aufgeschlossenen Menschen, von traditionellen Veranstaltungen und einer Stadt, die ihre Identifikation in Südostasien noch sucht. Diese Bilder wollte ich vertiefen.

Bei der historischen Architektur habe ich mich diesmal auf den Prambanan konzentriert, eine Tempelanlage im Osten der Stadt gelegen.

Die Aufgeschlossenheit der Menschen sind mir sehr in Erinnerung geblieben. Es ist wirklich unglaublich hier. Neben der Tatsache, das jeder ein Foto von dir haben möchte, ist eine nette Neugier deutlich spürbar. Wo sitzt du fast eine Stunde mit Musliminnen am Strassenrand und tauschst dich über die verschiedenen Zivilisationen aus?

Und die traditionellen Veranstaltungen? Ich hatte Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es fand just zu meinem Besuch das Festival Traditionel Musik statt, ein schöner Gegenpol zum touristischen Einheitsramayana.

Ich hoffe die Bilder geben einen kleinen Einblick in dieses indonesische Herz, wie ich es kennengelernt habe.